Aktivist*innen-Kollektiv „Hass Yok“ wird laut gegen rassistische Polizeikontrollen

Aktivist*innen-Kollektiv „Hass Yok“ wird laut gegen rassistische Polizeikontrollen

18. August 2022

Junge Menschen mit muslimischen und nicht-muslimischen Hintergrund gründen das fiktive Künstler*innen- und Aktivist*innen-Kollektiv „Hass Yok“ (Yok = türk. kein) und eröffnen in feierlicher Zeremonie eine antirassistische Zone in Leipzig.

Leipzig, 16.07.2022 – Die eigenen Anliegen laut werden lassen und zusammen mit anderen Gesellschaft verändern. Darum ging es an Mitte Juli auf der Sommerakademie der Jungen Islam Konferenz in Leipzig. Aktivismus kann empowern – insbesondere Menschen, die von Rassismus oder weiteren Diskriminierungsformen bzw. von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind. Aber was braucht es eigentlich, um aktivistisch zu sein? Kann jede*r alles fordern? Wie organisieren wir Mehrheiten? Und welche Rolle spielen unterschiedliche Positionierungen und (De-)Privilegien?

Mit diesen Fragen haben sich junge Menschen muslimischen und nicht-muslimischen Hintergrunds. Das Ergebnis: Die Gründung des fiktiven Künstler*innen- und Aktivist*innen-Kollektivs „Hass Yok“ (Yok = türk. kein).

Bei einem Stadtspaziergang sind uns die Waffenverbotsschilder aufgefallen. Von migrantisierten Menschen aus Leipzig haben wir erfahren, was die tatsächliche Wirkung ist: Kriminalisierung marginalisierter Gruppen, die sich durch Racial Profiling zeigt“ – erzählt Samet Besyaprak, Teilnehmer der Sommerakademie und Mitglied des Kollektivs „Hass Yok“.

Als Reaktion darauf, eröffnete das Kollektiv am Samstag, 16.07.2022 in Leipzig um die Eisenbahnstraße in einer feierlichen Zeremonie die „antirassistische Zone“. Ein Teilnehmer der Sommerakademie eröffnete als Kunstfigur Max Mustermann die Zone und erklärt den Hintergrund der Aktion in seiner Festrede „Wir möchten, dass sich alle Menschen, die in dieser Zone leben oder durch diese Zone gehen, zu jeder Zeit sicher und respektiert fühlen. Wir möchten mit einer solchen Zone beginnen und hoffen darauf, dass sich die antirassistische Zone ausweitet, bis die Zone zur Stadt wird, und hoffentlich eines Tages die Stadt zum Land.

Die Junge Islam Konferenz setzt sich dafür ein, junge Menschen dazu zu befähigen, an gesellschaftlichen und politischen Diskursen teilzunehmen und eine inklusive und vielfältige Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Auf der diesjährigen Sommerakademie haben die jungen Teilnehmer*innen dies über Formen des Aktivismus erfahren. Bei der Aktion handelt es sich um eine Kunstaktion mit fiktiven Personen, als Lernraum für die jungen Teilnehmer*innen.