Häufig gestellte Fragen

Häufig gestellte Fragen

Die Junge Islam Konferenz  ist ein Projekt der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa.

Seid ihr ein Jugendforum der muslimischen Organisationen?

Nein. Wir sind kein religiöses Projekt und kein Forum nur für Muslime. Aber unsere Ausrichtung ist im Namen erkennbar: Es geht um islambezogene Themen. Doch unsere Arbeit weist über den Religionsaspekt hinaus. Es geht um den Umgang mit Differenz, um die Akzeptanz von Diversität. Und um Zugehörigkeit. Es geht um unser Zusammenleben in Deutschland.

Wir richten uns an alle Interessierten von 17 bis 25 Jahren. Diese Generation ist am stärksten von Veränderungsprozessen betroffen – und gestaltet unsere Gesellschaft maßgeblich mit.

Was sind eure Themen?

Unsere Themen sind so vielfältig wie wir selbst.

Das sind Fragen und Themen, wie wir sie uns stellen:

  • Was ist der Unterschied zwischen Heimat und Herkunft?
  • Was bedeutet Religiosität in der Öffentlichkeit?
  • Was sind Stereotypen und wie erleben wir sie?
  • Was sind Zuschreibungen und wie begegne ich ihnen?
  • Sexuelle Belästigung (ohne Zuschreibungen)
  • Was ist die Rolle von Jugendverbänden?
  • Vermischung von Religion, Kultur und Herkunft
  • Herkunft entscheidet nicht über Meinung
  • Abgrenzung, Ausgrenzung, Zugehörigkeit…
  • Homophobie, Antisemitismus, Atheismus …

Seid ihr eine Konferenz?

Wir sind mehr als eine „Konferenz“. Unsere Konferenzen sind unsere wichtigsten Treffpunkte. Sie funktionieren dreistufig:

  • Raum für Wissensgewinn: Auch für Laien ohne Vorwissen, Wissensaustausch auf Augenhöhe mit Expert*innen und unter den Teilnehmer*innen
  • Kreative Momente schaffen: Selbstreflektion und Verarbeitung von Inhalten durch kreative Workshops
  • Dialogforum: Open Space, Kick-off für die Netzwerkbildung vor Ort, damit die Teilnehmenden aktiv bleiben, Empowerment-Momente schaffen

Wie werden Teilnehmende für die Sommerakademie & die Bundeskonferenzen ausgewählt?

Wir bemühen uns die Gruppe möglichst paritätisch zu besetzen, damit sich die Diversität unserer Einwanderungsgesellschaft auch in den Teilnehmer*innen widerspiegelt. Je heterogener die Gruppe, desto mehr Reibungspunkte kann es geben. Wir möchten Probleme offen behandeln und Lösungen finden. Wir fassen die Themen so, dass wir nicht nur Gleichgesinnte ansprechen. Es geht um das Hinterfragen eigener Standpunkte. Wir regen dazu an, andere als die eigenen Perspektiven einzunehmen.

Muss ich an allen Konferenztagen teilnehmen?

Ja. Damit sich die Konferenz für Dich und für die anderen Teilnehmenden lohnt, ist es wichtig, dass Du an allen Terminen Zeit hast und an dem Tagungsprogramm teilnimmst. Wir haben immer viel vor und möchten mit verschiedenen Methoden und Angeboten möglichst viel Austausch ermöglichen, gemeinsam diskutieren und dabei Deine Bedürfnisse, Fragen und Ideen berücksichtigen. Wer nicht da ist, kann nicht mitgestalten. Deshalb ist wichtig, dass Du Dir die Zeit nimmst, um an allen Terminen mitzumachen.

Ich möchte mich bei der Jungen Islam Konferenz engagieren – wie mache ich das?

Wir sind mehr als eine Konferenz. Wir sind ein Netzwerk von mehr als 400 ehemaligen Konferenzteilnehmer*innen, die das ganze Jahr über aktiv sind. Das Netzwerk lebt von euren Ideen und euren Engagement. Bring dich ein und starte eine Aktion, wir helfen dir gerne dabei. Nimm einfach Kontakt zu uns auf!

Ich bin nicht muslimisch. Kann ich trotzdem teilnehmen?

Unbedingt! Wir richten uns an junge Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen und Biografien. Was sie eint: die Haltung für eine plurale und offene Gesellschaft.

Wieso sprecht ihr Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen an?

Junge Menschen, die strukturell benachteiligt und deren Stimmen und Perspektiven gesellschaftlich marginalisiert werden, finden bei der JIK Räume, sich gegenseitig zu bestärken, ihre Bedarfe offen zu kommunizieren und gemeinsam aktiv zu werden.

Nicht von Rassismus-Betroffene werden zu Allies (= Verbündete) für marginalisierte Gruppen, indem sie sich gesellschaftliche Benachteiligungen, ihrer eigenen Privilegien und der damit einhergehenden Verantwortung bewusst machen und entsprechend handeln.

Gemeinsam setzen sie sich bei uns für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein und gestalten diese aktiv mit.

Was bedeutet ‘postmigrantisch’?

Das Wort postmigrantisch beschreibt eine Gesellschaft, die von und durch Migration geprägt ist. Das ‚post‘ meint in diesem Zusammenhang die Phase der gesellschaftlichen Aushandlungs- und Anerkennungsprozesse, die eine Migrationsgesellschaft kennzeichnen. Der Begriff erkennt an, dass Migration in einer Gesellschaft Realität und nicht die Ausnahme ist. Dementsprechend wird in einer postmigrantischen Gesellschaft Vielfalt als Normalität begriffen und die Gegenüberstellung des Fremden (das Migrantische) und des Eigenen (die Nation) wird überwunden. Die Bezeichnung einer Gesellschaft als „Einwanderungsgesellschaft“ wie in Deutschland, ist ein konkretes Beispiel einer postmigrantischen Debatte. Der Begriff kann auch als Selbstbezeichnung von Menschen mit Migrationsgeschichte, ohne eigene Migrationserfahrung dienen (postmigrantische Identitäten oder postmigrantische Generation).
(Quellen: BpB; HU Berlin)

Was bedeutet ‘radikale Vielfalt’?

Der Begriff radikale Vielfalt wurde geprägt vom gesellschaftskritischen Publizisten und Autor Max Czollek. Radikale Vielfalt sieht die Stärken einer Gesellschaft in ihrer Vielfalt. Die Demokratie funktioniert demnach nur, wenn sie von einer pluralistischen und inklusiven Gesellschaft gestützt wird. Gegenteilige Begriffe von radikaler Vielfalt sind Integration und Leitkultur. Sie begreifen Vielfalt als das zentrale gesellschaftliche Problem.
(Quellen: taz; Institut für Social Justice)